Mit seinem berührungsfreien, elektromagnetischen Schwebe- und Antriebssystem wurde der Transrapid als Wunderwerk deutscher Ingenieurskunst bekannt. Eine Magnetschwebebahn zu entwickeln, die Spitzengeschwindigkeiten von über 400 km/h erreichen kann – das war das Ziel in den Anfängen unseres Unternehmens.
Im Zuge der Untersuchungen zur Entwicklung und Einführung einer Hochleistungs-Schnellbahn in Deutschland, welche vom Bundesministerium für Verkehr gefördert wurden, entwickelte Thyssen Henschel (heute thyssenkrupp AG) die noch heute verwendete Langstatortechnik. Der Grundstein für die Magnetschnellbahn Transrapid war gelegt.
In den folgenden Jahren wurden in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, wie z.B. Siemens, immer schnellere, bessere und effizientere Generationen des Transrapid entwickelt, gebaut und auf der Teststrecke verprobt.
In den 90er Jahren startete die behördliche Planung innerdeutscher Transrapid-Strecken – zunächst beispielsweise die Verbindung der Städte Hamburg und Berlin, später der Flughafenzubringer in München und der "Metrorapid" in NRW. Auch international wurde Interesse an Transrapid-Strecken bekundet, beispielsweise in den USA.
Der durch thyssenkrupp Transrapid in Serie gefertigte Transrapid 08 fand seinen Einsatz letztlich auf einer Strecke in der Volksrepublik China: In der Metropole Shanghai verbindet der Transrapid seit Dezember 2002 den Flughafen mit der City – mit einer Geschwindigkeit von 430 km/h.
In den Jahren ab 2003 wurden die in Planung befindlichen Strecken aus diversen Gründen verworfen. 2008 stand final fest, dass es in Deutschland keine Transrapid-Strecke geben würde. Ohne Anwendung im eigenen Land schwand die Möglichkeit der Vermarkung der Technologie; unseren Produktionsstandort in Kassel mussten wir aufgeben. Lediglich am Standort in München sollte die Transrapid-Expertise erhalten bleiben, um weiterhin die Betreiber der Strecke in Shanghai unterstützen zu können.
Wir erkannten aber auch das große Potenzial: Sicherlich ließen sich Knowhow und Kompetenz aus der Transrapid-Entwicklung auch in anderen Industriebereichen einsetzen?